Knorrhütte (2052 m) – auf dem Weg zur Zugspitze
Die Knorrhütte (2052 m) ist eine mögliche Option zum Übernachten auf dem Weg zur Zugspitze. Sie ist eine Hütte des Deutschen Alpenvereins im Wettersteingebirge auf 2052 m Höhe. Wir haben bei unserer Tour auf die Zugspitze hier übernachtet. Unseren damaligen Eindruck der Hütte schildern wir hier.
„Ganz aus Quadern erbaut, besteht sie eigentlich aus 2 resp. 3 Abtheilungen. Der vordere Raum, ca. 5 Meter im Quadrat, dient als Wohnzimmer und enthält deshalb Tische und Bänke, sowohl an den Wänden festgemachte, die unter sich Truhen bilden, als auch verschiebbare Bänke, aber auch als Kochzimmer, weil er einen sehr ausgiebigen Kochofen nebst Schüsselrahmen mit allen nur brauchbaren Behelfen der Küche enthält. Der etwas höher liegende hintere, also zweite Raum ist größte Manneslänge tief und enthält 3 große Strohmatratzen mit wollenen Decken, auf welchen bequem 9 Herren schlafen können. Der dritte Raum ist der über dem vorderen Wohnungs-Raum sich befindliche Bodenraum, der sehr bequem 12 Mann, auf Stroh gebettet, Unterkunft bietet. Dieser Raum ist eigentlich für die Führer bestimmt, kann aber von Touristen, die nicht in der Lage sind, den Schlüssel zur Hütte zu besitzen, mit einer stets an der Hütte lehnenden Leiter benützt werden.“
Zeitgenössische Hüttenbeschreibung
Ankunft und Eindruck der Knorrhütte
Wir erfahren, dass um 15:30 Uhr die tägliche Zimmervergabe erfolgt und ein Platz im Lager für uns frei sein wird. Daher wärmen wir uns mit Kaffee und Teewasser auf. Hierzu gibt es noch Folgendes anzumerken:
Für DAV-Mitglieder gibt es auf Hütten sogenanntes Tee- oder Hüttenwasser. Dies ist ein Liter warmes Teewasser. Hier kostet dieses 2,50 Euro. Aber leider haben wir die Teebeutel vergessen und wir ordern zwei Teebeutel Pfefferminztee. Nun kostet das Teewasser sage und schreibe 5,50 €. Das heißt, pro Teebeutel 1,50 €. Einfach eine bodenlose Frechheit, um es einmal auf den Punkt zu bringen.
Preise – notwendig oder Abzocke?
Sowieso sind die Preise hier eine Unverschämtheit: Die Frühstücksschüssel mit Müsli kostet 4,50 € und das große Frühstück bestehend aus drei Scheiben „billigem“ Brot (kein rustikales Bauernbrot), je drei Scheiben Käse und Wurst und einem kleinen Schälchen Marmelade liegt preislich bei 5,50 €. Die Wurst ist an beiden Tagen die Gleiche und bereits schmierig sowie billigste Sorte aus der Packung. Der Käse stammt ebenfalls aus einer Packung und die Marmelade könnten sie auch gleich aus den kleinen Plastikschälchen, aus denen sie stammt, servieren. Dazu liegt auf dem vorbereiteten Teller ein Stückchen Butter.
Einfach eine Frechheit und qualitativ übelste Sorte. Aber hat man eine Wahl? Wir haben zwar weitere Sachen dabei, benötigen diese aber später auf dem Weg oder die kommenden Tage.
Zwei – Klassen – Gesellschaft
Erwähnt sei noch, dass am zweiten Tag die reservierten Plätze am Abend in der Hütte für anscheinend Berg- bzw. Wanderführer mit ihren Gruppen gebucht waren und am folgenden Morgen diese Gäste definitiv auch anders bedient wurden. Für sie gab es Frühstück an den Tisch und der Chef persönlich brachte den Kaffee. Auch das Brot, die Marmelade, Wurst und Käse waren nicht die Gleichen, sondern etwas Besseres. So etwas kann und darf doch auf solchen Hütten eigentlich nicht sein, aber dies konnten wir bereits im Kreuzeckhaus erkennen. Auch die Gesprächspartnerin dort teilte mit uns diesen offensichtlichen Eindruck: Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft.
Knorrhütte – Fazit
Wir übernachteten bereits in mehreren DAV-Hütten oder Naturfreundehäusern in Deutschland und natürlich herrscht in der Knorrhütte aufgrund des Wandertourismus zur Zugspitze sehr viel Betrieb.
Aber ich bin mir sehr sicher, dass es dabei dennoch möglich ist, herzlicher und freundlicher mit jedem Wanderer umzugehen.
Die Preise und vor allem diese offensichtliche Trennung von Normalo und „High Society“ sind furchtbar.