Der Höhenglücksteig in der Fränkischen Schweiz
Der Höhenglücksteig zählt zu den Klassikern unter den Ganzjahresklettersteigen, total im Wald der Hersbrucker Alb (Fränkische Schweiz) versteckt.
Vor dem eigentlichen Haupklettersteig ist die „Via Ferrata Bambini„, ein auch gut für Kinder geeigneter Trainingsklettersteig gebaut worden.
Diesen machen wir als Einstieg. Wirklich toll gemacht und auch „Profis“ zum Aufwärmen zu empfehlen. Vor allem aber Personen, die neu auf dem Gebiet sind oder Kids dabei haben. Aufgewärmt geht es so in den ersten Teil des Höhenglücksteigs…
Teil 1 des Höhenglückssteigs
Direkt am Einstieg gibt es zwei Varianten:
Links ein schwieriger Teil, der meines Erachtens im Bereich D/E anzusiedeln ist. Rechts geht der Weg ungesichert nach oben. Wer will, kann oben ein Seil einhängen und Kids so sichern.
Wir gehen so nach oben. Dort beginnt dann der Klettersteig und wir folgen dem Stahlseil.
Es soll erwähnt werden, dass wir keine Handschuhe verwenden.
Dadurch haben wir zwar Rost an den Händen und es stellt sich später Blasenbildung ein, aber wir finden den direkten Felskontakt auch hier am Besten.
Die Schwierigkeit ist eine Ecknische (C/D) nach der Holzbrücke und kurze Wandstellen (C/D) nach der Wittmann-Schikane. Die Wittmann-Schikane (D/E) und die zwei Wandpassagen danach (C/D) kann man umgehen.
Diese Wittmann-Schikane ist der einzige Teil, den Laura nicht angeht. Ich stelle mich der kurzen Herausforderung. Es sollte für mich die härteste aller Stellen des Steigs werden. Sie verlangt viel Unterarm- und Haltekraft und wäre für Laura wahrscheinlich leichter zu machen gewesen als für mich.
Nach einer kurzen Stärkung steigen wir in den zweiten Teil ein…
Teil 2 des Höhenglückssteigs
Dieser sollte wie vorher in Beurteilungen gelesen auch der Einfachste werden.
Die Ausstiegsstelle ist allerdings mehr als interessant und supertricky. Von oben geht es durch einen schmalen Spalt in eine kleine Höhle. Es ist zwar noch leicht nass, aber machbar. Bei kompletter Nässe sicher ein größeres Problem und nicht ohne Gefahr.
Laura nimmt ihren Rucksack ab und so stellt es keine Schwierigkeit dar. Mit dicken Jacken und für Personen mit Platzangst sicher keine leichte Stelle. Diese kann aber umgangen werden.
Ohne Zögern machen wir uns zum dritten und letzten Teil auf…
Teil 3 des Höhenglücksteigs
Es ist der schwerste Abschnitt und am direkten Einstieg überlegt Laura etwas. Ich sage kein Wort, aber nach wenigen Minuten hört man die Karabiner einrasten und mit einem ewig großen Schritt schwingt sich Laura in die erste Passage.
Laut einem Klettersteigführer ist der Einstiegsbauch für kleine Personen sogar D/E.
Zugegeben, braucht es hier viel Arm- und Haltekraft, aber es ist für Laura eigentlich nur an drei Stellen schwer (aufgrund der Abstände für die Füße). Insgesamt zahlt sich hier definitiv das Klettern aus und sie wendet ihr Können in technisch schwierigen Abschnitten gekonnt an.
So oft wie in diesem Klettersteig habe ich selbst noch nie piazt 😉
Unser Klettersteig – Fazit zum Höhenglücksteig
Der komplette Klettersteig ist für geübte und fitte Leute (auch für sportliche Kids) machbar. Klettererfahrung ist sicher von Vorteil.
Für uns war es jedenfalls der erste Kontakt im Bereich Klettersteig gehen und es hat uns viel Anstrengung, aber auch großen Spaß bereitet.
Aber…
mit Kids, die „hineinschnuppern“ möchten, unbedingt zuerst den tollen Via Ferrata Bambini Klettersteig machen. Auch gerne öfter und man muss dann nicht unbedingt gleich den Höhenglücksteig machen. Zum Anfang reicht der Kinderklettersteig völlig aus.
Wir beide hörten einen älteren Mann zu seiner Tochter sagen „der Kinderklettersteig ist etwas für Babies, den brauchen wir nicht zu machen…“
Dieser hat sich bereits im Einstieg in den Höhenglücksteig schwer getan. Seine Tochter quälte sich hier angeseilt nach oben. Als Konsequenz gab das Mädel gefrustet nach dem ersten Abschnitt auf.
Solche Herangehensweisen sind unmöglich, Fehleinschätzungen der eigenen Leistungsfähigkeit und Überforderung von Kids völlig fehl am Platz.
Wir haben gerne, konzentriert und völlig „professionell“ auch den Kinderklettersteig absolviert. Es war uns weder zu easy noch zu kindisch, sondern wie bereits erwähnt zum Einstieg und Aufwärmen ideal.
Urlaub in der Fränkischen Schweiz
Wandern, Klettern oder Klettersteig gehen.
Was will man mehr als Aktiv-Urlauber?